Samstag und Sonntag warten Herausforderungen
TSV Ehningen – Spvgg Trossingen (Samstag, 15:30 h!)
Für Außenstehende völlig überraschend hat sich die SpVgg Trossingen am vergangenen Donnerstag von seinem Trainer Damian Kolosionek getrennt. Er hatte Trossingen II (Kreisliga A2) in der Saison 2021/22 trainiert. Zu dieser Runde folgte er beim Landesligateam der Musikstädter auf Andreas Probst. Die Gründe für das Aus seien „eine Analyse der letzten Wochen und Gespräche mit der Mannschaft“, wurde Sportvorstand Markus Stegmann zitiert. „Er hat die Mannschaft verloren, nicht erreicht. Sie stand nicht mehr zu 100 Prozent hinter ihm.“ Die Trennung sei in beidseitigem Einvernehmen erfolgt. Die Sprache war davon, dass Mannschaft und Trainer keinen gemeinsamen Nenner mehr fanden.
Der Verein ist nach der Trennung auf der Suche nach einem Nachfolger der zeitnah gefunden werden soll. Zunächst stand Kamran Yahyaijan am letzten Sonntag an der Seitenlinie. Der 23-Jährige war unter Kolosionek spielender Co-Trainer und kam vor der Saison vom Oberligisten Villingen. Der TSV Ehningen hat das Pech, dass er nach seiner Rotsperre von vier Spielen ausgerechnet auf der Schalkwiese wieder auflaufen darf.
Nach einem guten Start in die Saison mit zwei Siegen will man daran wieder anknüpfen. Insofern sind die Blaugelben besonders gefordert. Mit dem schon erwähnten Neuzugang Kamran Yahyaijan vom FC 08 Villingen kam ein starker Oberligaerfahrener Offensivspieler zum Team. Gerade gegen ihn wird Marcel Berberoglu durch seine Gelbrote Karte in der Innenverteidigung besonders fehlen. Yahyaijan traf ebenso schon wie der andere offensive Neue Ercan Demirci. Zusammen mit Emanuel Alexi oder Mohammed Eid sowie Standardspezialist Maurice Merz hat Trossingen einiges an Qualität und war schon immer ein unbequemer Gegner.
Beim Gastgeber ist man etwas ratlos, wie man die Offensivflaute beheben kann. Mit Bastian Bothner, Gökhan Akyüz, Ali Hasöz, Oliver Glotzmann und Kevin Flaig hatte man am Ende des Spieles in Seedorf sage und schreibe fünf nominelle Vollblutstürmer auf dem Feld, ohne dass man entscheidend zum Zuge kam. Dies illustriert, dass alles in die Waagschale geworfen wird um zu Siegen zu kommen. Noch ist der Bock in dieser Runde nicht umgestoßen, noch fehlt es an Leichtigkeit und spielerischem Glanz. Auch im Videostudium sah man nochmal deutlich, wie alleine in den ersten 45 Minuten am Sonntag in sechs Szenen der letzte Pass nicht ankam, die letzte Entscheidung falsch war und so zu viele gute Angriffe verpufften, so berichtete Gökhan Akyüz von der Aufarbeitung.
Andererseits darf man auch nicht ganz unzufrieden sein. Mit 3 Siegen, 2 Unentschieden und nur einer Niederlage steht man auf Platz 4 und hat sich eine ordentliche Ausgangsposition für diese Runde geschaffen, auf die sich aufbauen lässt.
„Wir treten leider etwas auf der Stelle“ so Gökhan Akyüz „damit hinken wir den eigenen Erwartungen ein bisschen hinterher. Es kommt einfach zu wenig raus“ greift er die Analyse nochmal auf. „Gegen Trossingen haben wir das Rückspiel verloren und wollen etwas gut machen. Gegen diesen Gegner hilft zunächst keine Schönspielerei, wir müssen über den Kampf ins Spiel finden“ greift er eine bekannte Fußballweisheit auf. Betreuer Michael Flaig bekräftigt „Nach zwei Unentschieden wollen wir auf der Schalkwiese wieder dreifach punkten!“
GSV Maichingen II – TSV Ehningen II (Sonntag, 13:00 h!)
Ab Saisonbeginn spielte der GSV Maichingen II genau die Rolle, die ihm auch zugetraut wurde. Schließlich wurde das Team von Ex-TSV’ler Dieter Grieb nicht von ungefähr zuletzt schon viel zugetraut. In der Rückrunde der letzten Saison litt man etwas unter den Personalproblemen der 1.Mannschaft, in dieser Runde profitiert man bisher eher von der Breite beider Teams und setzt das auch in der Punkteausbeute um. Allerdings verlor man am Mittwoch etwas überraschend in Nebringen mit 2:1.
Die Historie sieht eine große Ausgeglichenheit zwischen beiden Teams. Seit 2006 gab es 23 Begegnungen 7 Siege für Ehningen, 8 Unentschieden und 8 Siege für den GSV Maichingen. Auch in der „Ewigen Tabelle“ laut Fupa-Net nehmen die beiden Mannschaften einträchtig die Plätze 8 und 9 ein, hier hat der TSV mit einer Saison mehr in der Kreisliga A die Nase vorn.
Allerdings zählt am Wochenende nicht die Geschichte, sondern die Gegenwart und neben der Niederlage des Gastgebers gab es am Mittwoch für die Blaugelben ein Unentschieden gegen Altdorf. Nachdem man nach 78 Minuten scheinbar aussichtslos mit 0:3 zurück lag, kam man noch zu einem verdienten aber kaum mehr erhofften 3:3! „Wie schon in den Spielen gegen Grafenau und Gärtringen, haben wir uns von dem Rückstand nicht beirren lassen, nicht nachgelassen und durch den Dosenöffner zum 1:3 die Wende eingeleitet. Am Ende haben wir uns das 3:3 verdient.“ Bilanziert Christos Kiwranoglou am Tag nach dem Spiel. „Respekt vor unserem Siegeswillen. Den wollen wir auch am kommenden Sonntag in Maichingen zeigen, aber hoffentlich weniger individuelle Fehler machen und auch mal wieder in Führung gehen.“ so der Ausblick auf das Spiel am Sonntag und die Hoffnung weiter zu punkten.
