Anspruchsvolle Auswärtsaufgaben
TSV Bad Boll – TSV Ehningen
„Das war bodenlos“, kommentierte Trainer Johannes Pfeiffer zuletzt das 2:5 gegen den MTV Stuttgart. „Es ist erbärmlich, wie schlecht wir gerade sind.“ Das wird auch in der Überschrift der Kreiszeitung unterstrichen „Bodenlos, ideenlos, antriebslos – TSV Ehningen spielt bei 2:5 einfach schlecht“. Auch die Sindelfinger Zeitung hält sich nicht zurück und urteilt „Der TSV Ehningen ist endgültig in den unteren Regionen der Tabelle in der Fußball-Landesliga, Staffel II, angekommen – und spielt inzwischen auch so. Das 2:5 gegen den MTV Stuttgart war eine katastrophale Vorstellung.“
Auch rückblickend sieht Johannes Pfeiffer das Spiel gegen den MTV Stuttgart vom letzten Wochenende als spielerischen Tiefpunkt und bemängelt auch die Einstellung der Spieler. „Neben allen Unzulänglichkeiten haben mehrere individuelle Fehler zu den Gegentoren geführt. Obwohl zwischendurch die Hoffnung da war, noch mal ins Spiel zurückzukommen, ist uns das ergebnismäßig nicht wirklich gelungen.“
Der TSV Ehningen ist also gefordert und das Szenario ist so einfach wie alarmierend: davon ausgehend, dass sich der SV Böblingen und der GSV Maichingen von unten heraus schießen, bedarf es Siege und Punkte um andere Mannschaften hinter sich zu lassen! Die Erfahrung dieser Runde zeigt, dass es in dieser Staffel hierfür keine Aufbaugegner gibt. Auch der TSV Bad Boll eignet sich dafür nicht, auch wenn er eine ähnliche Entwicklung hat.
Nach dem 8.Spieltag dieser Saison wäre der Tabellendritte auf den Sechsten getroffen – beide mit einem schielen nach oben. Der TSV Bad Boll war zu diesem Zeitpunkt noch ungeschlagen, hatte 4 Siege und 4 Unentschieden eingefahren, der TSV Ehningen hatte Maichingen besiegt und war nur einen Punkt dahinter! Seit dem 1:0 Sieg am 6.10. sind für Bad Boll 4 Niederlagen und ein 1 Unentschieden zu verzeichnen, 4x blieb man gänzlich ohne Torerfolg. Allerdings gibt das 1:1 am letzen Wochenende gegen den JC Donzdorf, der so entthront wurde, neue Hoffnung und man will gegen Ehningen endgültig den Trend brechen.
Fabio Morisco (Trainer des TSV Bad Boll) wurde danach wie folgt zitiert „Auswärts den Punkt in Donzdorf nehmen wir natürlich vor allem nach vier Niederlagen sehr gerne mit. Ich kann wirklich ein großes, großes Kompliment für meine Jungs aussprechen. Wir haben wirklich diszipliniert, läuferisch und kämpferisch eine sehr gute Leistung gezeigt. Der Punkt beim Tabellenführer ist nicht selbstverständlich und deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir dort was holen konnten.“
Der TSV Bad Boll gehört zum Inventar der Landesliga Staffel 2, der man bereits über 16 Spielzeiten angehört. Der Kurort am Fuße der schwäbischen Alb (seit 2007 mit dem Zusatz Bad) hat nur knapp über 5000 Einwohner. Das Sportgelände im Erlengarten verfügt über einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz. Das Team hat mit Baran Artes den bisherigen Toptorjäger in seinen Reihen, er steht bei 11 Toren, im Mittelfeld zieht der erfahrene Fabian Falzone die Fäden.
„Es ist wieder ein Spiel, bei dem wir den Kampf annehmen müssen um ins Spiel zu kommen.“ sieht Ehningens Trainer voraus. „Wir wollen uns mit einer guten Leistung und drei Punkten belohnen. In Richtung Wochenende steht praktisch der gesamte Kader zur Verfügung, so dass wir eine personell entspannte Situation haben werden.“
Spvgg Holzgerlingen II – TSV Ehningen II
Dem TSV Ehningen kam der Spielausfall gegen den Türk SV Herrenberg gar nicht gelegen. Zum einen wäre man gerne im Rhythmus geblieben, zum anderen hätte ein Sieg Rückenwind geben können.
So tritt man beim Tabellenzweiten in Holzgerlingen trotzdem mit der Hoffnung an, eine Überraschung schaffen zu können. Allerdings stehen immerhin 22 Punkte auf dem Konto des Gastgebers, der zuletzt vier Siege und ein Unentschieden einfahren konnte, während sich beim TSV Siege und Niederlagen abgewechselt haben. Beachtlich auch der beste Schütze der Holzgerlinger, Michael Kober, mit bereits 17 Treffern in der bisherigen Saison – das sind so viele, wie das gesamte Team des TSV in 8 Spielen erzielt hat! Er führt damit die Torjägerliste mit Abstand an, sein Team steht bereits bei 41 Toren.
„Am Sonntag wartet in vielerlei Hinsicht eine schwere Aufgabe auf unsere Jungs.“ konstatiert Christos Kiwranoglu. „Erstmal wird es das erste Spiel nach drei spielfreien Wochen sein. Zum zweiten wartet mit den Holzgerlingern keine leichte Aufgabe auf uns. Der Gegner schwimmt gerade auf einer Erfolgswelle und hat zudem auch noch ein Heimspiel.“
Der Coach bleibt aber bei seiner Linie „All das sind für uns Aufgaben, die wir angehen werden. Unabhängig von Gegner und Tabellenplatz, wollen wir immer unsere Spiele gewinnen. Das gilt auch für das kommende Spiel. Da wir bisher keinen Gegner hatten, der klar besser war wie wir, können wir auch in dieses Spiel selbstbewusst reingehen und versuchen das Maximum rauszuholen. Wir können uns nur selber schlagen.“