Beide Teams wollen punkten!

Veröffentlicht von wolfgang.peuker am

SV 03 Tübingen – TSV Ehningen

„Nach dem guten Auftritt im Derby gegen Deckenpfronn und dem leider unglücklichen Punktverlust in letzter Sekunde, wollen wir die guten Ansätze gegen Tübingen mitnehmen und dort auf dem Kunstrasen die ersten 3 Punkte des Jahres mit nach Hause nehmen“ so die Ansage von Marcel Sitter, der der Spielleitung der TSV angehört und unter anderem für die Videoanalyse verantwortlich zeichnet.

Wann hat es das schon einmal gegeben? Triplizität der Ereignisse im Fußballkreis Böblingen! Drei Heimteams gingen am letzten Spieltag mit einem 1:0 Vorsprung in die Nachspielzeit – alle drei standen am Ende eher bedröppelt und mit einem 1:1 da. Profitiert hat davon mit dem SV Deckenpfronn der Gegner der Blaugelben aber auch der kommende Gegner SV 03 Tübingen, der dem Tabellenführer aus Maichingen so einen Punkt abluchsen konnte.

Fünf Spiele hat der TSV Ehningen bisher seit dem Wiederaufstieg gegen den Gastgeber ausgetragen, alle wurden gewonnen! Beim Heimspiel in der Vorrunde bedurfte es einer Energieleistung, um nach einem späten Rückstand noch zwei Treffer zum Sieg zu erzielen. Insofern ist gerade auch nach der Leistung in Maichingen eine schwere Aufgabe in Tübingen zu erwarten. Statistischer Funfact: bei 4 der 5 Siege des TSV gegen Tübingen lag man zunächst mit 0:1 in Rückstand.

Optisch stehen die Unistädter wie angestrebt auf einem einstelligen Tabellenplatz. Das trägt aber nur bedingt zu einer Beruhigung bei, steht man doch nur einen Zähler über dem als Relegationsplatz ausgewiesenen 12. Tabellenplatz. Das wirkt sicher auch auf die Spiele der Blaugelben im Jahr 2023 – fast jeder Gegner wehrt sich gegen das rutschen in die gefährdete Zone oder will sie durch Punktgewinne verlassen.

Ärgerlich war am letzten Samstag, dass man eigentlich alles im Griff hatte, das Spiel seinen erwarteten Verlauf nahm und man in letzter Sekunde den Dreier doch noch aus den Händen gleiten ließ. Es fehlte einfach der zweite Treffer, für den man genug Chancen hatte, um diesen Nackenschlag verkraften zu können. Die Leistung insgesamt war sehr ansprechend, auch wenn auf einigen Positionen umgebaut werden musste. Die personelle Situation verbessert sich Schritt für Schritt.

„Auf der Leistung vom Spiel gegen Deckenpfronn wollen wir aufbauen. Dazu ist mehr Effizienz notwendig, denn eine Chancenflut wird es nicht geben“ so Co-Trainer Gökhan Akyüz. „Wir müssen im letzten Drittel die Qualität wie in der Vorbereitung zeigen – es wird in der Rückrunde keine leichten Spiele geben.“

TSV Ehningen II – FC Gärtringen II

Beide Teams kämpfen gegen den Abstieg. Wobei man „kämpfen“ beim TSV nach dem 0:8 vom vergangenen Wochenende etwas in Anführungszeichen setzen muss. Schlechter kann ein Wiedereinstieg in die Saison kaum laufen. So treffen sich die beiden Kontrahenten mit 18 bzw. 16 Punkten auf dem Relegationsplatz und vorletztem Tabellenplatz liegend. „Kellerkinder unter sich“ titelt Fußball.de folgerichtig.

Beim Gast aus Gärtringen dürfte sich der Aderlass in Richtung 1.Mannschaft bemerkbar machen, trotzdem sieht man sich gut gerüstet um den Klassenerhalt zu sichern.

Trainer Christos Kiwranoglou nach dem Spiel in Grafenau „Es fällt mir nicht schwer ein Fazit zu ziehen, weil es irgendwie zu erwarten war. So schlimm das auch ist. Wir sind nach Grafenau mit dem letzten Aufgebot gefahren. Es gab viele Ausfälle und zu viele Spieler die noch nicht viel Training in den Beinen hatten. Diese Umstände waren am Ende des Tages zu viel. Dazu kam noch die fehlende Einstellung zum Hartplatz und zu der Art und Weise wie Grafenau gespielt hat. Dass die meisten Tore vermeidbar und eigentlich leicht zu verteidigen waren, ist das eigentlich schlimmere an der Niederlage.“

Diesem selbstkritischen Rückblick folgt ein Statement in Richtung kommenden Spieltag „Am Sonntag gegen den FC Gärtringen II, muss auf jeden Fall mehr Personal her, die eine andere Einstellung an den Tag legen und gewillt sind einfache Fehler zu vermeiden. Nur dann können wir auf ein positives Ergebnis hoffen.“ Schon oft haben die Blaugelben bewiesen, dass sie auf schwache Partien wieder bessere folgen lassen können – diese Hoffnung ist auch jetzt gegeben.