Nachruf Adolf Herbig

Veröffentlicht von wolfgang.peuker am

 

Nachruf Adolf Herbig (12.04.1935 – 25.03.2023)

Adolf Herbig trat als Ur-Ehninger am 01.10.1949 in den Verein ein und ist so mehr als 73 Jahre Mitglied gewesen.

Im Wesentlichen engagierte sich Adolf Herbig über lange Jahre in den 70er und 80er Jahren in der Fußballjugend. Er startete vor allem mit seinem Sohn Jürgen, der als Torwart spielte, war Betreuer/Trainer der D- Jugend 1977-1979, und wechselte dann mit 1982 als Trainer/Betreuer der B-Jugend und 1983 in die A-Jugend.

Damit nicht genug übernahm er 1984 das Amt des Jugendleiters und übte das für 3 Jahre aus.

Besonders erwähnenswert – er war das nicht alleine! Immer gemeinsam aktiv war er mit seiner Frau Margret die in den 3 Jahren Jugendleitung so etwas wie die „heimliche“ Jugendleiterin war, die steuerte. Zusammen waren die beiden ein Top Team! Klaus Haustein fungierte dabei als stellvertretender Jugendleiter.

Geradezu legendär war der Saisonabschluss – so wie er damals begangen wurde. Es gab zum Saisonende ein Jugendtrainerabschlussfest in der Garage von Margret und Adolf – dabei wurde zunächst sämtliches Material aller Teams eingesammelt (unglaublich, dass das alles Platz hatte), dann wurde gefeiert mit Grillerei und Fassbier und Adolf mit der Ziehorgel.

Einen denkwürdigen Höhepunkt dabei bildete, dass es einmal so weit kam, dass sich eine Polonaise bildete von besagter Garage hoch an der heutigen Bücherei vorbei zum sogenannten Latschari – dort wurde „Wir sind die alten die übers Ehninger Pflaster marschieren …“ intoniert, dann ging es weiter die Königstrasse runter bis zum Bockgässle unten bei Wilhelm Keller vorbei und dann zurück zu Herbigs in die Garage – feiern bis zum abwinken.

Margret und Adolf Herbig gehörten auch zu dem großen Unterstützerteam, dem vor allem auch die Familien Nonnenmann, Jäger, Pflieger, Radschiner, Haustein und Ochse angehörten und speziell für Jugend tätig waren und vor allem die Jugendturniere waren ihr Ding die mit Perfektion organisiert wurden.

Adolf Herbig erhielt im Lauf der Jahre zahlreiche Ehrungen für sein Wirken vom Verein, dem Fußballverband und dem Sportkreis. Als Höhepunkt erfolgte die Ernennung zum Ehrenmitglied des TSV Ehningen im Jahr 2001.

Natürlich war Adolf auch am Bau des neuen Vereinsheims aktiver Mithelfer. So weiß man von einer Geschichte als der dortige Bautrupp Feierabend machte und noch ein Abschluss-Bier trank – plötzlich ging Adolf, holte seine Ziehorgel und es wurde ein schönes Baufeschtle mit viel Gesang.

Bis zuletzt nahm Adolf am Abteilungsgeschehen Anteil und war soweit die Gesundheit zuließ sogar noch am Sportplatz bei den Spielen zu sehen. Er ließ es sich nicht nehmen immer 2 Dauerkarten für sich und Margret zu kaufen, obwohl er als Ehrenmitglied freien Eintritt gehabt hätte, zahlte dann immer nach oben großzügig aufgerundet. Dabei sagte er, ich weiß doch, dass der Verein immer Geld braucht.

Als er vor vielen Jahren schwer an Krebs erkrankt war, sagte er mal „so schnell gods ed, deam dur i dafir“ und er hatte recht – er lebte noch sehr lange.

Adolf Herbig hatte immer einen guten Spruch oder ein Witzle auf Lager, stand dem Ehninger Fußball super positiv gegenüber und anerkannte immer ganz klar was da geleistet wird. Er lachte sehr gerne und sehr viel. Bei allen Erinnerungen gäbe es sicher noch viel zu erzählen – er war ein wahrer Vereinsmensch, der die Geselligkeit liebte.

Im 88. Lebensjahr ist er nun verstorben. Adolf Herbig wird uns fehlen.

Unsere Gedanken sind bei seiner trauernden Gattin Margret und seiner Familie!

Der TSV Ehningen und insbesondere die Fußballabteilung trauert um eine ihrer großen Stützen in den letzten Jahrzehnten!

 

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