Saison 2021/22 – Rückblick – Bilanz – Ausblick

Veröffentlicht von wolfgang.peuker am

Vorbereitung

Das Jahr 2020 war ein einzigartiges für den TSV Ehningen. Traumhaft wandelte man von Erfolg zu Erfolg und stand am 25.10.2020 auf Platz 1 der Landesligatabelle – der VFL Nagold ein Punkt dahinter, mit einem Spiel weniger – als die Saison unterbrochen wurde. Nur gegen Oberligist SSV Reutlingen hatte man im Pokal knapp verloren – die einzige Niederlage in einem Pflichtspiel. Am 09.April 2021 wurde endgültig beschlossen die Saison abzubrechen. Wie würde es weiter gehen? Mit welchen Erwartungen ging man in die Saison 2021/22?

 

Einigen schmerzhaften Abgängen standen Neuzugänge gegenüber, die Hoffnung machten sich weiterhin gut in der Landesliga zu behaupten. Nach außen wurde das Ziel getragen „weiterhin eine gute Rolle zu spielen“. Man arbeitete seitens des Trainergespanns Javier Klug/George Berberoglu gewohnt konzentriert auf die neue Saison hin. Allerdings blieb die Leichtigkeit der Vorbereitung auf die letzte Spielzeit diesmal aus. Eher als durchwachsen musste man die Spiele bezeichnen, negativer Abschluss war ein 1:5 im Pokal gegen den SV Böblingen. Bei Außenstehenden machte sich Unsicherheit breit, wie es um die Leistungsfähigkeit des Kaders bestellt sei.

 

Verlauf der Runde

Eine Woche nach der Pokalpleite war ausgerechnet Lokalrivale TV Darmsheim Gast im ersten Heimspiel – der Truppe war eine überragende Vorbereitung gelungen – ähnlich der, die der TSV eine Saison zuvor hatte. Was soll man sagen – Javier Klug resümierte nach dem Spiel „Die Jungs haben gezeigt, dass wenn es um Punkte geht, immer mit ihnen zu rechnen ist“. 4:1 lautete das unerwartete Endergebnis und ließ alle möglicherweise aufgekommenen Zweifel schwinden. Siege gegen Rottenburg und Mühlheim folgten ebenso wie Unentschieden gegen Wittendorf und Maichingen, ehe am 01.09. das Spitzenspiel gegen den Titelfavoriten aus Nagold an einem Mittwochabend anstand. Man verkaufte sich hervorragend und als nach 94 Minuten alle schon mit dem Schlusspfiff rechneten, brachte ein verhängnisvoller Fehler das 0:1 und die unglückliche Niederlage. Allerdings war die Richtung klar und es gelang weiter gute Ergebnisse zu erzielen und vorne mitzumischen. Ein absoluter Höhepunkt dabei das Spiel bei Young Boys Reutlingen im ehrwürdigen Stadion an der Kreuzeiche, wo man trotz zweimaligem Rückstand mit 2:4 erfolgreich war. Auch weiter blieben die Blaugelben oben dran und so stand zum Ende der Vorrunde punktgleich mit Bösingen (39) und hinter Nagold (40) und Reutlingen (42) ein toller Platz 4 zu Buche.

 

Nach einem Auftaktsieg im neuen Jahr 2022 Ende Februar in Mühlheim folgte dann eine Negativserie mit einem Unentschieden und drei Niederlagen, als der Kader kurze Zeit eine Vielzahl von Ausfällen nicht mehr abfangen konnte. Damit war man zwar um die Aufstiegsplätze „draußen“ aber es gelang trotzdem eine ordentliche Rückrunde zu spielen und so die Spielzeit auf Platz 4 mit 5 Punkten Vorsprung auf den nächstplatzierten zu belegen. Gemessen an der Vorsaison ein vermeintlicher Rückschritt, wenn man auch nur ansatzweise die Ansprüche und die Vergangenheit des TSV Ehningen in der Landesliga in Betracht zieht, hat man sich auf hohem Niveau etabliert und stabilisiert. Daher Gratulation an Spieler, Trainer und alle Verantwortlichen!

 

Resümee

 

„Unsere Erste Mannschaft konnte die Runde als Vierter abschließen und hat damit ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Nach der sehr guten Vorrunde stand man zu Weihnachten auf dem dritten Platz mit Tuchfühlung zur Spitze, diesen konnten wir leider, auf Grund einer coronabedingten Schwächephase zum Start der Rückrunde, nicht halten. Im Laufe der Rückrunde unterstrich die Mannschaft aber, dass sie zu einer sehr guten Landesliga Mannschaft gereift ist und absolut zurecht zum oberen Drittel der Tabelle gehört.“ So Marco Redl in der Rückschau auf eine gute Saison 21/22.

 

Zweite Mannschaft

 

„Mit dem Abstieg so schnell wie möglich nichts zu tun haben“ so war die Vorgabe und Hoffnung von Marco Redl vor der Saison 2021/22. Dies ging gründlich schief. Das Trainerduo Marco da Chuna Narciso (sehr kurzfristig verpflichtet) und Mark Köneke hatten von Alessandro Maiorano übernommen und gingen die Aufgabe hoffnungsvoll an.

 

Die Vorbereitung nährte auch die Hoffnung recht stabil in die Runde zu starten, vor allem ein Sieg gegen den Bezirksligisten TSV Herrenberg im Pokal unmittelbar vor Rundenbeginn und das 0:0 gegen GSV Maichingen II zum Auftakt schienen das zu bestätigen. 7 Niederlagen folgten und auch dem 0:2 Sieg beim ebenfalls unten drin stehenden TV Darmsheim II folgte eine Niederlage gegen Croatia Sindelfingen und noch drei weitere, bei einem Unentschieden. Verheerende 6 Punkte bedeuten den letzten Tabellenplatz nach der Vorrunde. Einzig der geringe Abstand zu anderen – ebenfalls schwächeren Teams – nährten die Hoffnung in der Rückrunde noch etwas bewegen zu können. Auch die Rückrundenvorbereitung zeigte auf, dass hier noch was in Richtung Klassenerhalt möglich ist. Trotzdem wurde auch an der Stellschraube gedreht, wer als Kaderspieler zur Verfügung steht. Durch den Zusammenhalt aller Beteiligten, die Zurückstellung von Egoismen und der Bereitschaft alles dem Ziel Klassenerhalt unterzuordnen, gelang eine tolle Halbserie. 9 Siege gelangen, 27 Punkte bedeuteten Platz 4 (!) in der Rückrundentabelle und trotzdem war es erst auf der Zielgeraden klar, dass man den Klassenerhalt doch noch relativ klar geschafft hat. Die Reduzierung der Absteigerzahl und andere Umstände bedeuteten sogar einen komfortablen Vorsprung auf den Relegationsplatz!

 

Mark Köneke zieht seine Bilanz „Nach der Hinrunde hat eigentlich keiner mehr mit uns gerechnet – außer wir selbst und der Verein. Man hat vieles aufarbeiten können und die Spielphilosophie wurde in der Rückrunde besser umgesetzt. Wir hatten auch das Glück mit weniger Verletzungssorgen durchzukommen wie das noch in der Hinrunde der Fall war. Es war eine harte lange kräfteraubende Rückrunde. Wir haben nicht viel Zeit zum Durchatmen wissen aber, dass es wieder bei Null losgeht. Insofern wird wieder hart gearbeitet werden müssen ab dem Vorbereitungsstart. Aber wir schauen da optimistisch auf die vor uns liegenden Aufgaben.“

Ein Glückwunsch auch hier an alle die zum Erfolg beigetragen haben – Spieler, Trainer und Umfeld haben positiv zusammengewirkt. Trotzdem ist auch nach diesem Erfolg klar, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen darf, sondern in der neuen Konstellation eine gewaltige Weiterentwicklung erfolgen muss, um sich von den Abstiegsrängen nachhaltig fern zu halten.

 

Ausblick:

 

Bei der ersten Mannschaft sieht Spielleiter Marco Redl eine weiter positive Entwicklung „„Wir sind sehr gut aufgestellt für die neue Runde, auf dem Platz aber auch vor allem neben dem Platz. Das Trainer- und Betreuerteam wächst weiter und macht einen tollen Job um die Mannschaft.

Außer dem privatbedingten Abgang von Yannick Bartmann konnten wir das komplette Team halten. Yannick wird uns als Führungsspieler fehlen, dies gilt es innerhalb des Teams aufzufangen.

Da bin ich aber guter Dinge, dass die Jungs das schaffen. Durch unsere Neuzugänge bekommen wir weiter Qualität, frischen Wind und die nötige Breite in den Kader. Wir werden uns optimal vorbereiten und dann schauen wir was die Runde bringt!“

 

Christos Kiwranoglou – der neue Mann an der Seitenlinie der Zweiten Mannschaft – hat klare Vorstellungen: „Die Vorgabe für die neue Runde wird die gleiche sein, wie die von der letzten! So schnell wie möglich die notwendigen Punkte sammeln, um „mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben“!

Ich gehe davon aus, dass 30 Punkte das Minimalziel sein wird. Unabhängig davon wird es wichtig sein, die Euphorie der Rückrunde mit in die Vorbereitung und in die neue Runde zu nehmen. Wir werden sicherlich ein besonderes Augenmerk auf die Defensivarbeit legen müssen, da 49 Gegentore in der Vor- und immer noch 39 Gegentore in der Rückrunde definitiv zu viel waren. Das Ziel wird es auch sein mit Selbstvertrauen und Mut das Spiel aufzubauen und durch Ballsicherheit und schnellem Passspiel zu Chancen zu kommen. Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, den Zusammenhalt innerhalb der Truppe und die Identifikation zum Verein zu stärken. Die Verzahnung zwischen 1. und 2. Mannschaft muss intensiviert werden. Nur gemeinsam sind wir stark!

 

Es soll Spaß machen dazu zu gehören und ich wünsche mir, dass wir uns auf die Wochenenden freuen und bei den Heimspielen lange sitzen bleiben. Dann haben wir einiges erreicht!“

 

Spielleiter Marco Redl ergänzt „Mit Christos haben wir einen sehr erfahrenen, engagierten und vereinsorientierten Trainer gewonnen. Noch während der Rückrunde hat er Spiele und Trainingseinheiten besucht und Spielergespräche mit den Jungs aus dem Team als auch unserer A-Jugend geführt. Echt stark.

Ich hoffe, dass wir die Euphorie der Rückrunde mitnehmen können und gut in die Runde starten. Doch das Ziel ist ganz klar, der Nichtabstieg! Wenn wir das erneut schaffen, können wir von einer erfolgreichen Saison sprechen.“

 

Auch abseits der Mannschaften hat sich etwas getan „„Nach einer sehr langen und intensiven Saison 21/22 und einem sehr kurzen, aber noch intensiveren „Sommerpäuschen“ bin ich sehr zufrieden mit den Besetzungen der beiden Teams!!! Es steckt viel Arbeit darin.

Danke an das Team der sportlichen Führung. Andreas Könen, „Neuzugang“ Andreas Bäuerle und „Rückkehrer“ Helmut Pautz, die mich in der neuen Runde unterstützen! Und nochmals: Wir sind gut aufgestellt.“ so fasst Marco Redl den Stand vor dem Rundenbeginn optimistisch und zufrieden zusammen.