Historisches Relegationsspiel für die Blaugelben!

Veröffentlicht von wolfgang.peuker am

TSV Ehningen – TSV Crailsheim

Mittwoch, 14.06. 18:00 h

Man hat teilweise den Eindruck, dass das Spiel am kommenden Mittwoch bei vielen Ehningern im Umfeld noch gar nicht richtig angekommen ist. Um es richtig einzuordnen: noch nie hatte es der TSV Ehningen in den ersten drei Anläufen zu Beginn der 60er, in den 80er Jahren und 2010/11 geschafft, sich in der Landesliga richtig zu etablieren. Das gelang seit 2019 beeindruckend. Als Höhepunkt steht nun ein erstes Relegationsspiel zur Verbandsliga an. Der sportliche Höhepunkt der Abteilungsgeschichte.

Auch zur Einordnung gehört, dass der TSV Ehningen in dieser Relegation wohl eine absolute Außenseiterrolle einnimmt. Das zu untermauern reicht schon der erste Gegner.

In vielen Sportarten ist der TSV Crailsheim mit seinen rund 2600 Mitgliedern aktiv und erfolgreich. Basketball und Frauenfußball wurden auf Bundesligaebene gespielt! Der TSV Crailsheim ist einer der erfolgreichsten Vereine in der Region Heilbronn und im Bezirk Hohenlohe.

Lassen wir Wikipedia etwas weiter ausholen:

Die Fußballabteilung des TSV Crailsheim blickt auf eine erfolgreiche Geschichte im Amateurfußball zurück. Bereits in den 1960er-Jahren konnten mit der Meisterschaft der damaligen II. Amateurliga und der Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur I. Amateurliga, der damals höchsten Amateurklasse, große Erfolge gefeiert werden. In den 1970er- und 1980er-Jahren konnte an diese Leistungen nicht angeknüpft werden. Der Absturz bis in die Kreisligen begann. Erst mit Unterstützung des langjährigen Sponsors Hermann Opferkuch konnte die Fußballabteilung wieder an alte Erfolge anknüpfen und bahnte sich binnen kurzer Zeit ihren Weg bis in die Oberliga Baden-Württemberg (Aufstieg 2003).

Bereits im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur Oberliga Baden-Württemberg (2003/04) spielte der TSV Crailsheim um den Aufstieg. Am Ende der Saison stand das Team mit den meisten gewonnenen Punkten da, der Aufstieg wurde jedoch am Grünen Tisch entschieden. Durch die Insolvenz des 1. FC Pforzheim während der Saison wurden alle in Spielen gegen die Pforzheimer erzielten Punkte gestrichen. Hiervon profitierte der FC Nöttingen, der aufstieg, während sich der TSV Crailsheim mit Rang 2 begnügen musste. In den Folgejahren konnte sich die Mannschaft jeweils auf den vorderen Plätzen platzieren, zum Aufstieg reichte es jedoch nicht. Größter Erfolg in dieser Zeit war die Teilnahme am WFV-Pokalfinale im Jahr 2008, das mit 2:3 gegen den FC Heidenheim verloren ging.

Am Ende der Spielzeit 2007/08 wurde das Sponsoringkonzept geändert und mit der Integration von Nachwuchsspielern aus der Region begonnen, um den langfristigen Erfolg zu sichern. Im Spieljahr 2008/2009 spielte der TSV Crailsheim in der Oberliga Baden-Württemberg, der – nach Gründung der 3. Liga – fünfthöchsten Spielklasse. Das Team wurde von Juli 2008 bis Mitte September 2008 vom ehemaligen Schalker Nationalspieler Wolfram Wuttke trainiert. Anschließend übernahm Uwe Igler die Trainerposition, danach seit November 2008 dessen bisheriger Co-Trainer Tobias Flitsch. In der Saison 2009/10 belegte der TSV Crailsheim den vorletzten Platz in der Oberliga Baden-Württemberg, was gleichbedeutend war mit dem Abstieg in die Verbandsliga Württemberg. Um sich von den Verpflichtungen aus den Spielerverträgen lösen zu können, verzichtete der Verein auf die Startberechtigung für die Verbandsliga und trat freiwillig den Weg in die Bezirksliga Hohenlohe an. Dort erreichte man in der Saison 2013/14 die Meisterschaft, was den Aufstieg in die Landesliga bedeutet. 14/15 Relegation, dann 3., 4., 7., 3. und 19/20 dann 1. und Aufstieg in die Verbandsliga. 20/21 3. Platz (!) um dann 2021/22 als 15. mit 45 Punkten unerwartet abzusteigen.

Die Heimspiele werden im Schönebürgstadion einem Fußballstadion mit Leichtathletikanlage bestritten. Das Stadion bietet Platz für etwa 5.000 Zuschauer.

Soweit zur Vorgeschichte, aus der wird deutlich, dass der TSV Crailsheim als Leuchtturmverein einer Region, aus einer ganz anderen Warte zu betrachten ist als der eher dörfliche TSV Ehningen.

In dieser Runde konnte man den Meister und Aufsteiger Türkspor Neckarsulm nicht wirklich gefährden, landete aber sicher vor dem anderen Verbandsligaabsteiger TSV Heimerdingen auf dem Relegationsplatz.

Die besten Torschützen sind Daniele Hüttl (18 Treffer), Marius Laurel Doderer (15) und Tim Meßner (13). Trainiert wird die Mannschaft von TSV-Urgestein Michael Gebhardt. Er wird von Co-Trainer Daniel Probst unterstützt.

Trainer Javier Klug blickt augenzwinkernd zurück „Wir hatten am Samstag noch einen schönen Abschluss der Punktrunde der in Stuttgart in die Verlängerung ging.“  Im Hinblick auf die kommende Aufgabe wird er ernst „Mit Crailsheim erwartet uns ein sehr spielstarker Gegner mit einigen sogenannten Unterschiedsspielern. Namentlich sind es Hannes Wolf, Daniele Hütt und Tim Messner, die alle auch Verbandsliga-Erfahrung mitbringen. Dazu noch als sehr erfolgreicher Torjäger Marius Doderer.“

Taktisch will man sich nicht überraschen lassen. „Den Gegner zeichnet ein sehr variabler Spielaufbau aus. Im Dagersheimer Stadion mit seinem großen Platz mit Überlänge und Breite wird uns sicher auch körperlich alles abverlangt werden. Der TSV Crailsheim gilt als extrem fitte – und abgesehen von den Korsettstangen – junge Mannschaft.“ Aber auch die eigenen Fähigkeiten sollen nicht kleingeredet werden „Umgekehrt stehen wir auch nicht zu Unrecht auf Platz 2 und freuen uns umso mehr auf diese Aufgabe. Ähnlich wie uns zeichnete Crailsheim ebenso ein hohes Maß an Heimstärke aus, während man auf fremdem Terrain das eine oder andere liegen ließ. So gesehen hoffen wir auf ein „Heimspiel“ in Dagersheim bei dem auch dieser Faktor eine Rolle spielen kann.“ so der Ehninger Trainer vor sicher dem hochklassigsten Spiel in seiner Karriere als Coach. Sein Pendant George Berberoglu hat diesbezüglich in seiner Zeit als Fußballer im Profibereich schon Erfahrungen gesammelt. „Insgesamt sicher ein schwieriges Spiel, das wir aber mit breiter Brust angehen und versuchen werden, es mit unseren Mitteln für uns zu entscheiden.“ so Javier Klug abschließend.

Der TSV Ehningen geht sicher mit dem wenigsten Druck von außen in diese Relegationsrunde. Um ein Bild zu zeichnen: nach Lage der Dinge müsste man 3 x hintereinander gegen Mannschaften auf dem Niveau von Maichingen oder den Young Boys Reutlingen gewinnen. Das ist sehr anspruchsvoll aber im Fußball auch nicht unmöglich.

Übrigens geht es beiden Teams so, dass nach der Relegation wichtige Spieler von Bord gehen. Insofern gibt auch das auf beiden Seiten einen besonderen Anreiz.